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Das Ausweis-Epos

Diese Geschichte führt mich in die Mitte der deutschen Bürokratie und dort warten verdammt viele Leute. Mein Ausweis ist Ende November vergangenen Jahres abgelaufen und wie es sich für einen rechtschaffenden deutschen Bürger gehört, versuche ich fünf Wochen später, einen neuen zu beantragen. Nicht ahnend, auf welche unglaubliche Reise ich mich in den kommenden Monaten begeben würde. Mein erster Versuch ist retrospektiv betrachtet deshalb auch absolut lächerlich. Ähnlich peinlich war mein Gedanke, dass ich mir für solch einen bürokratischen Akt einen Termin geben lassen könnte. Es sei an dieser Stelle gesagt, dass wirklich alle Mitarbeitenden des Einwohnermeldeamts in Kiel unglaublich freundlich sind. Als ich meine Frage nach einem Termin am Telefon stelle, kann die Dame am anderen Ende der Leitung sich aber nicht anders helfen, als anzufangen zu lachen. Das Martyrium beginnt. Versuch 1: Die schnelle Nummer An einem Abend im Januar treffe ich plötzlich die undurchsichtige Entschei...
Nummer sicher Wie könnte es anders sein, stellt auch dieser Beitrag die Deutsche Bahn in den Mittelpunkt. Die Fahrt stammt aus dem Mai vergangen Jahres und es wurde nicht an skurrilen Mitfahrern gegeizt. Alteingesessene Fans wissen, dass meine übliche Verbindung zwischen Greifswald und Frankfurt entlangführt. Nun zwei Schockmomente: 1. Ich wohne nicht mehr in Greifswald! 2. Die Fahrt führte mich von Greifswald nach Kiel. Die Strecke unterscheidet sich, neben den offensichtlichen geografischen Differenzen, um ungefähr 450km Distanz oder in der Deutsche-Bahn-Einheit: zwei Stunden. Es gibt, zugegeben, auch bessere Verbindungen als die von mir gewählte, aber wie kompliziert und umständlich die Zugführung ist, begeistert dann doch selbst erprobte Bahnfahrer. Meine Umstiege: Greifswald-Stralsund; Stralsund-Rostock; Rostock-Bad Kleinen; Bad Kleinen-Lübeck; Lübeck-Kiel. Meine Reise beginnt dieses Mal mit dem Bus, der Linie 2, zum Greifswalder ZOB. Der Bus biegt dynamisch mit fünf ...
„Na, mein Hübscher?“ Nachdem ich im Oktober noch das große Liebes-Aus zwischen der Deutschen Bahn und mir verkündet habe, muss ich heute zwei Dinge zugeben: 1. Ich fliege zu wenig, als dass eine Airline der Bahn wirklich den Rang ablaufen könnte. 2. Die Bahn liefert immer noch die besten Geschichten. Hinfahrt: Um kein Risiko einzugehen, mögliche Kuriositäten zu verpassen, wählte ich die altbekannte Strecke von Greifswald über Berlin nach Frankfurt am Main. Treue Leser wissen, dass ich diese Verbindung aufgrund der Dörfer, die durchfahren werden gerne als mittelschwere Depression bezeichne. Zumindest der Streckenteil zwischen Greifswald und Berlin lässt einen tief in die Ostdeutsche-Seele blicken und dort ist es dunkel. Genug des Osten-Bashings. Mein IC (Ich tue mittlerweile alles, um den Regionalexpress zu vermeiden) fährt zu der sportlichen Zeit 7.29 Uhr. Ich stehe in Winterjacke am Bahnhof und bin ausnahmsweise nicht eine halbe Stunde zu früh da, mein Zeitmanagement wird...
From Ryanair with love   Aus und vorbei! Die Geschichtenbeziehung zwischen der Deutschen Bahn und meiner Wenigkeit ist vorerst auf Eis gelegt – wir verstehen uns einfach nicht mehr. Ich trauere der ohnehin eher einseitigen Affäre nicht wirklich nach, denn ich habe schon eine neue Liebhaberin gefunden – Ryanair.  Die Dauer meiner Reise unterscheidet sich nicht wesentlich von meinen sonstigen Ausflügen durch die Bundesrepublik. Sie ist ziemlich genau gleich lang sogar. Feiner Unterschied diesmal – statt von Greifswald nach Frankfurt geht es von Greifswald nach Coimbra. Fast 3000km statt knappe 800km also. Die Bahn ist einfach ein Meister darin kleine Reisen groß erscheinen zu lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Witz ist bei dem die Stuttgarter mitlachen können. Aber genug davon, der Wahnsinn beginnt am Flughafen Berlin Schönefeld. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass sich meine Erfahrung mit deutschen Flughäfen bisher auf Frankfurt und Frankfurt H...